Klimahaus in Bremerhaven
In diesem Jahr gehen wir per Reisebus auf Tour, ein bequemer von Tür- zu Tür-Service. Wir starten fast pünktlich in Hannover, die Autobahn ist frei und von der A 27 bis zum Hafen ist es nur ein Katzensprung. Wenige Schritte von der Bushaltestelle entfernt überqueren wir das angrenzende Hafenbecken über eine geschlossene Brücke, die das Klimahaus mit einem Einkaufszentrum verbindet.
Nach der Kasse bekommen wir Hinweise und Ratschläge für unseren Rundgang durch das Klimahaus. Jacken und große Taschen/Rücksäcke sind hinderlich, so lassen wir alles Entbehrliche an der Garderobe zurück. Fotoapparat nicht vergessen, denn fotografieren – ohne Blitz – ist hier erwünscht!
Ob uns die Form des Klimahauses aufgefallen wäre und an was uns diese erinnert – werden wir während der Einweisung gefragt. Worte wie: „Unförmiges Schlauchboot“ und „U-Boot“ werden in die Menge gerufen. Nicht schlecht aber leider falsch! Vorbild für diese Form sind die Isobaren!
Unsere Reise beginnt in Bremerhaven. Wir folgen den Spuren von Axel Werner, der über Land und Leute entlang des 8. östlichen Längengrades berichtet. Die Menschen erzählen aus ihrem Leben und die Veränderungen des Klimas.
Wir befinden uns im Schlafzimmer von Axel Werner. Der Wecker klingelt. Axel packt seinen Koffer und geht zum Bahnhof. Jetzt setzen auch wir uns in Bewegung und folgen den Bahnschienen in Richtung Schweiz. Gletscher, Kühe, Kuhglockengeläut erwarten uns zwischen den schroffen Felsen.
Hier stehen die Kühe an der Wand wie auf einer steilen Alm. Andere strecken ihre Hinterteile aus der Wand und biete ihr Euter zum Melken an.
„Wer möchte, kann auf dem Gipfel jodeln“ – ermutigt uns der Mitarbeiter des Klimahauses, der uns bei unserem Rundgang ein Stück des Weges begleitet und Randinformationen vermittelt.
Landestypisches über Mensch und Umwelt steht in Wort, Bild und zum Anfassen zur Verfügung. Wir erklimmen die „Schweizer Berge“, durchschreiten einen Gletschertunnel – ein erster Klimawechsel – und besteigen eine Seilbahn um die Schweiz in Richtung Italien zu verlassen.
Wir schrumpfen auf die Größe von Insekten, so überdimensional begegnen uns Grashalme, Schmetterlinge und eine achtlos weggeworfene Getränkedose. Wir wachsen wieder auf Normalmaß und landen auf Sardinien.
Ein alter Fiat, Schafe, Wäsche auf der Leine, die vom Sand des Schirokkos braun gefärbt ist, Kindergeschrei in engen Gassen, vermittelt uns mediterrane Lebensart. Ein Gewitter zieht auf und lässt Regen vom Himmel fallen (das Wasser kommt aus drei Duschköpfen).
Wir wagen den Sprung über das Mittelmeer und sind in West-Afrika. Es wird spürbar heißer. Die Kinder der Tuaregs begrüßen uns in ihrer Landessprache. Niger: Dürre – Wasserknappheit – die Sahel-Zone. Hier wäscht man sich mit Sand, Wasser ist dafür zu kostbar. Mitten in der Wüste können wir uns ausruhen. Die Sahara breitet sich aus, wo es einst grün war, ist jetzt nur noch Sand.
Nur ein paar Schritte und wir sind in Kamerun. Eine Flusslandschaften mit Hängebrücke, Fische im Wasser und kleine Krokodile erwarten uns. Es geht weiter durch den „Regenwald bei Nacht“. Der unebene Boden ist weich, der Weg schmal und von Lianen gesäumt.
Wir verlassen Afrika und überqueren den Atlantik in Richtung Antarktis.
Jetzt ist die Gelegenheit eine Pause einzulegen und den Rundgang zu unterbrechen, teilt uns unser Reiseleiter mit. Gegen eine Frischluft-Unterversorgung lädt die Dachterrasse ein.
Wir setzen die „Schiffsreise“ fort und nähern uns der Antarktis. Ein eisiger Wind (-6 °C) bläst uns entgegen. Das Eis reicht bis zum Horizont, mittendrin ein Zelt. Für die Polarforscher stehen dicke Kälteschutzanzüge bereit. Wir berühren noch einmal schnell das Eis und verlassen diesen überdimensionalen Kühlschrank. Ab jetzt sind wir auf uns gestellt, unsere Reisebegleitung verlässt uns.
Stille!
Wir überqueren den Ozean, über uns der Sternenhimmel, Zeit um inne zu halten und das Gesehene und Gehörte nochmal Revue passieren zu lassen.
Auf einer bogenartigen Brücke, der Erdkrümmung gleich, geht es wieder Richtung Norden. Die Sonne der Südsee strahlt uns entgegen. Samoa ist unser nächstes Gastland. Wir sehen wie traditionell ein in Bananenblätter gewickeltes Spanferkel zubereitet wird (im Film). Eine Strandbar (der Kühlschrank ist leider nur Anschauungsobjekt), eine Kirche, bunte Fische der Unterwasserwelt im Korallenriff, laden zum Verschnaufen ein.
Von der Bank neben der Kirche fällt der Blick auf den Strand. Kleine Rochen nähern sich dem Ufer und warten auf ihre tägliche Ration. Wir lassen nur ein kurzes Verschnaufen zu und tauchen ab in die Unterwasserwelt des Korallenriffs. Bei unserem Tauchgang hören wir die Pfeifgesänge der Wale. Wir machen einen Riesensprung und sind auf einer Insel zwischen Sibirien und dem amerikanischen Kontinent.
Hier wohnen die Yupik, wir nennen Sie Eskimos. Walknochen, Robbenfang und zum Trocknen aufgehängtes Fleisch. Die Landschaft ist so karg, dass hier scheinbar keiner ein Foto gemacht hat.
Wir überqueren den Nordpol in Richtung Nordsee. Unser nächstes Ziel ist die Hallig Langeneß. Von Sturmflut, Deichbau und dem täglichen Kampf mit den Gezeiten berichten die Bewohner auf der Warft.
Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Ausgangspunkt, Bremerhaven ist in Sicht.
Mittagspause!
Zum Mittagessen treffen wir uns im klimahauseigenen Restaurant. Ein Buffet mit Fisch, Fleisch, Gemüse, Reis, Kartoffeln und leckerem Nachtisch steht für uns bereit. Die unterschiedlichen Klimazonen, wenn auch in einer überschaubaren Größe, haben uns alle durstig gemacht. Ein Cocktail in der Strandbar auf Samoa wäre nicht schlecht gewesen.
Das Essen hat geschmeckt. Noch ein Kaffee oder Cappuccino und wer Lust hat kann jetzt auf erneute Entdeckungstour gehen oder entspannen.
Gegen 14:30 Uhr haben wir eine Verabredung im Wetterstudio. Wer möchte, kann sich in einer „Greenbox“ als Wettermoderator beweisen. Im Wetterstudio erfahren wir den Unterschied zwischen Klima und Wetter. Mit Filmen, Fotos und Anschauungsobjekten werden uns extreme Wettereignisse näher gebracht.
Die Nachbildung eines der größten Hagelkörner (gefunden am 09.08.2010 im amerikanischen Bundesstaat South Dakota Durchmesser: 20 cm Gewicht: 875 g) geht von Hand zu Hand. Mit einem Glas Sekt zum Abschluss beenden wir den Aufenthalt im Klimahaus. Es ist bereits 16:00 Uhr und so machen wir uns auf den Weg zur Strandhalle. Keine 5 Minuten entfernt, am Ufer der Weser entlang, erwartet uns dort die bereits eingedeckte Kaffeetafel.
Gegen 17:30 Uhr besteigen wir den in unmittelbarer Nähe der Strandhalle wartenden Bus. Mit Kuchenpaketen bestückt geht es zurück nach Hannover.

Alle Mitarbeiter waren begeistert und bedanken sich bei der Geschäfts- und Heimleitung.